6 Tipps zur Datensicherheit
Kinder nutzen jeden Tag ganz selbstverständlich Handy, Tablet oder Computer zum Chatten, Spielen oder Lernen. Dabei ist es wichtig, dass ihre Daten geschützt bleiben. Unsere Tipps sollen helfen.
Daten sind persönliche Informationen, zum Beispiel Name, Adresse, Fotos oder Passwörter. Wenn diese in falsche Hände geraten, kann das gefährlich sein. Um diese Daten zu schützen, sind klare Regeln nötig.
Tipps für Eltern
Mit Aufmerksamkeit und offenen Gesprächen können Eltern viel dazu beitragen, dass ihre Kinder sicher im Netz unterwegs sind.
1
Starke Passwörter wählen
Helfen Sie Ihrem Kind, starke Passwörter zu erstellen. Ein gutes Passwort ist lang, enthält Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Kinder sollten ihre Passwörter niemals weitergeben, ausser an die Eltern.
Verwenden Sie für jedes Konto ein anderes Passwort. Nutzen Sie wenn möglich eine Passwort-Manager-App, um den Überblick zu behalten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass einfache Passwörter zu leicht zu erraten sind.
2
Apps und Spiele aus sicheren Quellen
Laden Sie Apps nur aus sicheren Quellen herunter, zum Beispiel aus dem offiziellen App-Store. Prüfen Sie, ob die App für Kinder geeignet ist und wie viele Informationen sie bei der Anmeldung verlangt. Das zeigt Kindern frühzeitig, dass manche Apps zu viel wissen wollen und sie das nicht akzeptieren müssen.
3
Vorsicht bei Fotos und Videos
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass private Fotos oder Videos nicht einfach im Internet geteilt werden sollen. Hilfreiche Ideen und Erklärvideos dazu finden Sie unter diesem Artikel.
4
Regeln setzen für soziale Medien
Viele Netzwerke sind erst ab 13 Jahren erlaubt. Falls Ihr Kind schon vorher Interesse zeigt, sprechen Sie über mögliche Gefahren und stellen Sie Regeln auf:
- Stellen Sie das Profil auf privat ein, damit Ihr Kind selbst wählen kann, wer teilhaben und wer Kontakt aufnehmen kann.
- Verbieten Sie den Kontakt mit unbekannten Personen.
- Wählen Sie einen neutralen Profilnamen und ein neutrales Foto, die keinen Hinweis auf Alter und Aussehen geben.
- Schauen Sie gemeinsam, welche Inhalte Ihr Kind interessieren und zum Alter passen.
- Stellen Sie das Posten von eigenen Inhalten erst mal noch zurück.
5
Geräte und Software aktualisieren
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Geräte regelmässig aktualisieren. Updates schützen vor Viren und Hacker-Angriffen.
Prüfen Sie in den Einstellungen Ihres Geräts, ob Aktualisierungen automatisch passieren. Lassen Sie sich im Zweifel beim Einrichten helfen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es selbst darauf achten kann, dass Gerät und Apps aktualisiert werden - so lernt es gleich mit, dass digitale Geräte nur sicher bleiben, wenn man sie pflegt.
6
Gespräche führen
Bleiben Sie im Austausch mit Ihrem Kind. Fragen Sie, welche Spiele es spielt oder welche Seiten es besucht. So zeigen Sie Interesse und Ihr Kind vertraut sich Ihnen eher an, wenn etwas passiert.
Lernen durch Sicherheit
Mit den nötigen Vorsichtsmassnahmen können Kinder viel Freude an digitalen Geräten haben und sie zum Lernen benutzen. Je mehr sie über die Risiken wissen, desto besser können sie sich schützen.
Superkräfte für alle
Kinder, die aufmerksam mit digitalen Geräten und neuen Technologien umgehen, trainieren nützliche Fähigkeiten für ihre Zukunft.
Michael In Albon, Jugendmedienschutz-Beauftragter von Swisscom
Swisscom engagiert sich seit über 20 Jahren schweizweit für die Förderung der Medienkompetenz in allen Altersgruppen. Das Angebot umfasst Kurse an Schulen, Publikationen, die Unterstützung der JAMES-Studie, Lern- und Tipp-Videos auf Social Media und die Ratgeber-Website Swisscom Campus. Michael In Albon ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftler und wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in der Nähe von Bern.
Mehr zum Engagement unter swisscom.ch/campus.
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Fragen und Antworten
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Wie erklärt man Kindern Datenschutz?
Datenschutz bedeutet: Persönliche Informationen wie Name, Geburtsdatum, Adresse oder Fotos sollen geheim und sicher bleiben. Diese Informationen gehören nur einem selbst – und niemand anderes darf sie ohne Erlaubnis benutzen oder weitergeben.
Das ist wichtig, weil es Menschen gibt, die diese Daten sonst für Werbung nutzen oder versuchen, andere zu betrügen oder Lügen über sie zu verbreiten.
Hier kommen ein paar Datenschutztipps für Kinder, um ihre Privatsphäre zu schützen:
- Auf Websites, in Apps und in den Sozialen Medien (zum Beispiel Snapchat, TikTok oder Instagram) nicht zu viele Dinge bekanntgeben, z.B. wo man wohnt oder zur Schule geht
- Sichere Passwörter verwenden und niemandem verraten
- Erwachsene fragen, z.B. bevor sich Kinder irgendwo anmelden oder etwas herunterladen
Keine Fotos teilen ohne die Eltern zu fragen
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Was ist die 3, 6, 9, 12 Regel von Serge Tisseron?
Die 3-6-9-12-Regel, auch „Regel von Serge Tisseron“ genannt, ist eine einfache Orientierung für Eltern und Erziehende, wie Kinder mit digitalen Medien – besonders Bildschirmen – umgehen sollten.
Sie wurde vom französischen Psychiater Serge Tisseron entwickelt, um Kinder altersgerecht und gesund an Medien heranzuführen. Die Regel beantwortet die Frage, ab wann Kinder Soziale Medien (YouTube, TikTok, Snapchat und Co.) nutzen dürfen. Der Experte gibt folgende Empfehlungen:
- Unter 3 Jahren: KEIN Bildschirm - Kleinkinder lernen durch anfassen, bewegen, hören und fühlen.
- Ab 3 Jahren: kindgerechte, kurze Sendungen, am besten gemeinsam mit einem Erwachsenen. Keine Tablets oder Smartphones zum Spielen!
- Ab 6 Jahren: erste digitale Spiele, aber nur mit festen Regeln und für eine begrenzte Zeit pro Tag. Hausaufgaben, Bewegung und das Pflegen von Freundschaften bleiben an erster Stelle.
- Ab 9 Jahren: Kinder können jetzt das Internet entdecken, aber nicht allein. Eltern sollten unbedingt über Sicherheitsregeln, Datenschutz, Gefahren und das richtige Verhalten online sprechen.
Ab 12 Jahren: Erste eigene Accounts oder eigenes Smartphone - mit Verantwortung. Das heisst, Jugendliche können soziale Netzwerke oder Handys nutzen, wenn sie wissen, wie man online sicher und respektvoll ist. Dazu müssen sie über Privatsphäre, Cybermobbing und Fake News Bescheid wissen.
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Wie können Eltern ihre Kinder vor Cybermobbing schützen?
Beleidigungen, Ausgrenzung oder Blossstellung im Internet können Kinder sehr belasten.
Zum Glück können Eltern viel tun, um ihre Kinder davor zu schützen und im Ernstfall zu helfen:
- Offen über das Internet, Soziale Medien, Chats, Apps und Spiele sprechen und sich dafür interessieren, was das Kind online macht
- Medienkompetenz aufbauen, also Kinder erklären, was sie teilen können und was privat bleiben sollte - und wie man Fotos schützt
- Profile bei Instagram, TikTok oder Snapchat auf privat stellen, und Kindern zeigen, wie man andere blockiert, meldet und Kommentare einschränkt
- Erklären, was starke Passwörter sind
- Das Selbstvertrauen stärken und das Kind loben, wenn es sich mit einer Frage oder Unsicherheit meldet
Und das Wichtigste: Der Grundsatz "Wenn etwas komisch ist, komm zu mir" sollte immer gelten - ohne Bestrafung.