Künstliche Intelligenz: Chatbots und Lernapps für zuhause
Künstliche Intelligenz (KI) verändert viele Bereiche unseres Lebens, auch die Bildung. Für Kinder bieten Lern-Apps und KI-Chatbots neue Möglichkeiten, ihre Neugier zu wecken und das Lernen zu personalisieren: wenn sie richtig damit umgehen.
Lernchancen mit und ohne ChatGPT
Künstliche Intelligenz kann Texte, Musik, Bilder, Videos und Websites erstellen. Sie ist bereits ein fester Bestandteil unseres Alltags.
KI-Check: Aufgepasst!
Künstliche Intelligenz in Chatbots wie ChatGPT kann Fakten erfinden oder falsche Antworten geben. Es bleibt also wichtig, dass Kinder lernen, gute Fragen zu stellen und Antworten oder Informationen kritisch zu lesen.
Im Umgang mit dem Internet müssen Kinder auch wissen, wie sie ihre persönlichen Informationen schützen. Das gilt immer, egal ob sie Apps zum Lernen verwenden oder mit der KI chatten.
Kinder zuhause vorbereiten
Für unsere Kinder wird künstliche Intelligenz bald selbstverständlich sein. Wenn sie in zehn Jahren die Schule verlassen, werden sie auf Berufe treffen, die es heute noch gar nicht gibt. Zukünftig wird es wichtiger sein, zu wissen, wie man mit Maschinen zusammenarbeitet und welche Aufgaben man selbst erledigt.
Schulen in der Schweiz reagieren bereits auf diesen Wandel. Für den erfolgreichen Umgang mit künstlicher Intelligenz ist entscheidend, dass auch Eltern eine aktive Rolle spielen.
KI für Schüler*innen
Schulen schlagen manchmal selbst gute Programme vor oder können Tipps geben. Am Ende dieses Artikels finden Sie einige Beispiele.
Entdecken Sie künstliche Intelligenz gemeinsam mit Ihrem Kind. Es lohnt sich.
Datenschutz in der Schule
In der Schweiz gelten für Schulen strenge Datenschutzregeln. Für KI-Werkzeuge in der Schule gelten deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen. Schulen müssen die Eltern über jede Datenverarbeitung informieren und ihre Zustimmung einholen. So wissen Sie als Eltern, welche Daten Ihres Kindes die Schule nutzt und zu welchem Zweck.
KI-Sicherheitstipps für Eltern
So starten Sie mit künstlicher Intelligenz in der Familie.
1
Apps altersgerecht auswählen
Nutzen Sie für Kinder unter 13 Jahren Lernprogramme, die speziell für die Schule entwickelt wurden, zum Beispiel Khanmigo.
Vermeiden Sie allgemeine KI-Tools wie Chat GPT. Bei kostenlosen Angeboten speichern die Anbieter*innen die hochgeladenen Informationen, um sie für die Weiterentwicklung der KI zu verwenden.
2
Datenschutz prüfen
Lesen Sie die Datenschutzrichtlinien sorgfältig durch, besonders bei kostenlosen Angeboten.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass die gleichen Vorsichtsregeln gelten wie im Internet allgemein: keine persönlichen Daten angeben, nicht alles glauben, was am Bildschirm steht, und sich an Erwachsene wenden, wenn etwas komisch wirkt.
3
Gemeinsam ausprobieren
Begleiten Sie Ihr Kind beim ersten Gebrauch neuer KI-Werkzeuge. Erklären Sie, wie sie funktionieren und fragen Sie ab und zu nach.
Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, dass die KI nur so tut, als wäre sie ein Mensch.
4
Regelmässige Gespräche
Sprechen Sie regelmässig über die Online-Erfahrungen Ihres Kindes. Schauen Sie gemeinsam Ergebnisse an:
- «Wo hat die App gute Ideen gebracht und wo nicht?»
- «Welche Informationen haben dich überrascht und warum?»
- «Wie kannst du prüfen, ob das stimmt, was die künstliche Intelligenz sagt?»
Diese Gespräche helfen Kindern, kritisch zu denken und selbstbewusst mit neuen Werkzeugen umzugehen.
5
Bildschirmzeit beachten
Lernprogramme mit künstlicher Intelligenz sollen das Lernen ergänzen, nicht ersetzen. Achten Sie auf eine gute Balance. Ihr Kind sollte weiterhin Zeit für Bewegung, Treffen mit Freunden und kreatives Spielen haben.
Im Alter von 9-10 Jahren reichen die Empfehlungen von 60 Minuten bis zu einer maximalen Bildschirmzeit von 100 Minuten am Tag. Mehr Informationen dazu finden Sie in den Empfehlungen zur Bildschirmzeit bei Pro Juventute
Superkräfte für alle
Was Ihr Kind lernt, wenn es KI-Werkzeuge zum Lernen nutzt.
Dr. Beat Schwendimann, Verband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)
Der LCH ist die Dachorganisation der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Der Verband gibt Lehrpersonen und anderen schulischen Fachpersonen eine gemeinsame Stimme. Beat Schwendimann ist Leiter der pädagogischen Arbeitsstelle und Mitglied der Geschäftsleitung des LCH. Mehr über den Verband
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Fragen und Antworten
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Wie funktionieren KI-Tools wie ChatGPT?
Im Kern bedeutet künstliche Intelligenz: Ein Computer lernt aus vielen Beispielen und Informationen, die Menschen erstellt haben. Er erkennt Muster in grossen Mengen von Daten und kann daraus neue Texte, Bilder oder Ideen entwickeln. So entsteht etwas, das „intelligent“ wirkt. Doch die Maschine versteht nicht, was sie tut. Sie berechnet, was wahrscheinlich als Nächstes passt – zum Beispiel die nächste Zahl, das nächste Wort oder die beste Lösung für eine Aufgabe.
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Wie kann man KI zum Lernen nutzen?
Für die Schule lernen mit KI: Ist es denn überhaupt in Ordnung, KI zum Lernen zu verwenden? Die Antwort lautet: Ja, es ist sinnvoll, mit KI zu lernen, und man kann KI auch häufig kostenlos nutzen. Aber auch wenn man mit KI gut lernen kann, muss man die Vor- und Nachteile kennen. Die künstliche Intelligenz ist wie ein Gesprächspartner, interaktiv, liefert schnell ausführliche Antworten auf Fragen, kann Lerninhalte individuell anpassen, jedoch kann es sein, dass die Fakten nicht stimmen, falsche Informationen darunter sind, ohne dass man es klar erkennt. Deshalb gilt: Vorsicht und gesunden Menschenverstand walten lassen.
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Welche KI gibt es zum Lernen?
Es gibt viele Lernprogramme mit künstlicher Intelligenz. Einige helfen bei der Informationssuche, NotebookLM fasst Texte zusammen und Khanmigo regt zum Selberdenken an. Bei UP4mint.ch finden Sie immer wieder neue Ideen für Lernapps, die sich gut für zu Hause eignen. Begleiten Sie Ihr Kind dabei, um Antworten kritisch zu prüfen und Daten zu schützen.
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Schafft künstliche Intelligenz Berufe mit Zukunft?
Schon heute ersetzt künstliche Intelligenz einfache Tätigkeiten, die bisher Menschen ausgeführt haben – etwa durch KI Roboter, KI in der Medizin, in Büros, in der Werbung oder Chatbots bei Telefon-Hotlines. Für Kinder wird künstliche Intelligenz bald selbstverständlich sein. Wenn sie in zehn Jahren die Schule verlassen, werden sie auf Berufe der Zukunft treffen, die es heute noch gar nicht gibt. Längst ist künstliche Intelligenz in der Industrie ein fester Bestandteil. Auch im Handwerk, Handel oder in Banken verändern sich die Aufgaben und damit auch die Ausbildungsberufe mit Zukunft.