Logisch denken
«Das ist ja logisch!» – Das sagt sich so leicht. Doch logisch denken zu können, ist nicht selbstverständlich. Mit Übung gelingt es immer besser: Probleme Schritt für Schritt lösen, Muster erkennen, Informationen verknüpfen und gute Entscheidungen treffen.
So läuft logisches Denken
Beim logischen Denken stehen das Erkennen von Mustern und das Vorausschauen im Mittelpunkt. Wir ordnen Informationen, verstehen Zusammenhänge und kommen so zu nachvollziehbaren Entscheidungen.
- Logisches Denken unterscheidet sich von abstraktem Denken.
- Abstraktes Denken vereinfacht und verallgemeinert Inhalte.
- Logisches Denken prüft Schritt für Schritt, ob und warum Details richtig oder falsch sind und verbindet sie in eine Reihenfolge, sodass am Ende eine schlüssige Lösung entsteht.
Nützlich für uns alle
Logisches Denken hilft, Probleme Schritt für Schritt anzupacken. Es lässt sich sehr gut gemeinsam üben.
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Logisches Denken hilft uns, die Welt besser zu verstehen – eine Welt, die immer vielschichtiger wird. Wenn wir Probleme Schritt für Schritt angehen, bringen wir Ordnung hinein und kommen leichter zu Lösungen. So können wir uns an neue Situationen anpassen, sei es im Alltag, im Beruf oder in der Schule. Logisches Denken spielt eine wichtige Rolle, wenn wir neue Dinge lernen.
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Logisch planen
Wenn wir einen Ausflug oder ein Vorstellungsgespräch vorbereiten, überlegen wir im Voraus, welche Schritte nötig sind. Wir wägen Zeit, Budget und Wetter ab und ordnen, was für die Planung am wichtigsten ist:
- Wenn der Bus um 8:00 Uhr fährt und ich 10 Minuten zum Bus brauche, muss ich spätestens um 7:50 Uhr losgehen.
- Wenn ich in der Wohnung bin und die Wohnung abgeschlossen ist, muss der Schlüssel irgendwo in der Wohnung oder in meiner Tasche sein.
- Wenn Ihr Kind eine Schnupperlehre bekommen hat, hilft auch logisches Planen: Welche Fragen will es stellen? Welche Kleidung passt? Und welche Unterlagen sollte es mitnehmen?
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Logisches Denken in der Schule
Logik hilft unter anderem in Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Geschichte oder Musik. In der Mathematik beginnt es mit einfachem Rechnen: Wenn 5 + 3 = 8, dann muss auch 8 – 3 wieder 5 ergeben. Darauf baut die Mathematik auf.
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Logisches Denken im Beruf
Im Berufsalltag müssen wir oft schnell und mit unvollständigen Informationen entscheiden. Logisches Denken hilft, Informationen zu ordnen, Risiken abzuschätzen und geeignete Lösungen zu wählen. Das gilt in technischen Berufen ebenso wie in anderen.
So unterstützen Sie Ihr Kind
Menschen sind unterschiedlich gut darin, logisch zu denken. Aber: Logisches Denken lässt sich üben. Mit Erfahrung und Training wird man sicherer. Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind üben, stärken Sie nebenbei auch die eigene geistige Fitness – ein Gewinn für beide.
Die folgenden Ideen lassen sich gut in den Alltag integrieren.
Spielerisch Rätsel lösen
Rätselhefte und Logikrätsel fördern das Denken auf unterhaltsame Weise. Auch Sudoku, Kreuzworträtsel, Knobelaufgaben und Puzzles in verschiedenen Schwierigkeitsstufen eignen sich gut. Rätsel mit Buchstaben, Zahlen oder Formen bringen zusätzliche Abwechslung. Den Rubik's Cube (Zauberwürfel) gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Er eignet sich perfekt, um logisches Denken und Durchhaltevermögen zu üben.
Brettspiele geniessen
Mit einfachen Brettspielen trainiert Ihr Kind vorausschauend zu denken und zu planen: Bei «Rush Hour» beispielsweise, muss das rote Auto durch alle anderen Fahrzeuge hindurch den Ausgang finden. Weitere Brettspiele wie Mastermind, Schach oder Dame sind hervorragend geeignet, um das logische Denken zu meistern.
Diskutieren und Debattieren in der Familie
Haben Sie auch schon hitzige Diskussionen geführt am Familientisch? Nutzen Sie solche Gelegenheiten und ermuntern Sie Ihr Kind, seine Meinung zu begründen, und prüfen Sie gemeinsam Gegenargumente. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, bleiben Sie respektvoll und hören Sie die Sicht der anderen aufmerksam an. Es hilft auch, wenn Sie in eigenen Worten zusammenfassen, was die Argumente des Kindes waren. So können Sie die Gedankenkette besser nachvollziehen. Und Ihr Kind kann das genauso machen.
(Detektiv)Geschichten lesen
Detektivgeschichten fordern dazu auf, Spuren zu sammeln, Hinweise zu ordnen und Schlüsse zu ziehen. Wer solche Geschichten liest, trainiert automatisch das Verstehen von Zusammenhängen und das genaue Beobachten.
Apps und Online-Spiele
Altersgerechte Apps können logisches Denken gezielt fördern. Begleiten Sie Ihr Kind und stellen Sie Fragen wie: «Warum hast du diesen Schritt gewählt?» oder «Was passiert, wenn du es anders machst?». Diese Fragen passen auch zu analogen Spielen. Ein ausgewogener Mix aus digitalen und analogen Angeboten ist ideal.
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Fragen und Antworten
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Was ist logisches Denken?
Logisches Denken ist eine wahre Stärke. Logisches Denken bedeutet, dass man Zusammenhänge erkennt, Informationen kombiniert und daraus Schlüsse zieht. Aus bekannten Informationen leitet man etwas Neues ab und erkennt Regeln oder Muster.
Einige Beispiele dafür, was logisches Denken ist:
- Mathematik: 1 + 1 = 2
- Rätsel & Muster: Nur die richtigen Puzzleteile passen zusammen / Zahlenreihen kann man fortführen (2 - 4 - 8 - 16 - ...)
- Alltagsregeln: rote Ampel = stehen, grüne Ampel = gehen
- Ursache & Folgen: Wenn es regnet, brauche ich einen Schirm / wenn ich spät ins Bett gehe bin ich morgens müde
- Schlussfolgerungen: Spuren im Schnee zeigen, dass kürzlich jemand/etwas durch den Schnee gegangen ist
- Spiele: Mit welchem Zug kann ich gewinnen?
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Wie kann man logisches Denken bei Kindern fördern?
Logisches Denken lässt sich wie ein Muskel trainieren – am besten mit Spielen, Rätseln und Alltagssituationen. Puzzles, Logikspiele, Sudoku oder Muster erkennen, fördern das logische Denken Schritt für Schritt. Auch Bauen mit LEGO oder Magnetbausteinen hilft: Kinder entdecken dabei Strukturen, Regeln und Zusammenhänge.
Im Alltag bieten sich viele Gelegenheiten – etwa beim Kochen, Mengen abmessen oder den besten Weg zum Spielplatz planen. Wichtig: Lieber Fragen stellen statt Lösungen vorsagen. So lernt Ihr Kind, selbst zu denken – und dran zu bleiben.
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Wie funktioniert Logik?
Logik funktioniert, indem das Gehirn
- Informationen vergleicht: Wenn A wahr ist, was heisst das für B,
- Muster erkennt: Immer wenn ich drücke, geht das Licht an und
- Regeln ableitet.
Durch Logik können wir Schlüsse ziehen: Wenn es nicht die Katze war, muss es der Hund gewesen sein. Damit Logik funktioniert, müssen wir Informationen aufnehmen, sie mit bekannten Tatsachen aus unserem Gedächtnis abgleichen, ein Prinzip erkennen und neues Wissen daraus ableiten. Übernimmt beim logischen Denken die linke Gehirnhälfte oft Sprache und Schritt-für-Schritt-Analyse, unterstützt die rechte Gehirnhälfte bei Bildern, Mustern und räumlichem Vorstellen. Am stärksten wird logisches Denken, wenn beide Hälften gut zusammenspielen.
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Ist Logik lernbar? Und ab wann beginnt logisches Denken?
Ja, Logik ist lernbar – durch Übung und Erfahrung. Kinder entwickeln logisches Denken mit den Jahren: Kleinkinder können Ursachen und Wirkungen erkennen, klares logisches Denken findet etwa ab 6 bis 7 Jahren statt, abstraktes, komplexes Denken ab 11–12 Jahren.
Logisches Denken ist keine feste Begabung, sondern eine Fähigkeit, die man trainieren kann: durch Spiele, Rätsel, Bauen, Fragen stellen, Muster erkennen, durch Alltagssituationen („Wenn…, dann…“), durch Übung im Vergleichen, Sortieren und Schlussfolgern. Das Gehirn baut mit Erfahrung und Training die nötigen Verknüpfungen – wie ein Muskel, der stärker wird, wenn man ihn benutzt.