Mit Taschengeld umgehen
Geld zu verstehen ist wichtig für jedes Kind. Taschengeld ist ein klassischer Weg, um Freude und Frust rund ums Einkaufen zu erleben. Dabei lernt Ihr Kind ganz nebenbei zu rechnen, logisch zu denken und Probleme zu lösen. Geld ist aber viel mehr als Münzen in der Tasche.
Mit Geld umgehen lernen
Taschengeld fördert bei Kindern nicht nur das Zahlenverständnis, sondern hilft Kindern auch, Zusammenhänge zu verstehen und gute Entscheidungen zu treffen.
Gleichzeitig stärkt der Umgang mit Geld weitere nützliche Fähigkeiten. Zahlen kann man sich nicht so leicht vorstellen. Das Anfassen und Sehen von Münzen wie auch Banknoten kann das Verständnis erleichtern.
Begleiten Sie Ihr Kind beim Zählen des Geldes im Kässeli und tauschen Sie bei Bedarf Münzen in Noten um.
Tipps zum Taschengeld in der Schweiz
Fähigkeiten, die Ihr Kind mit Ihnen und seinem Sackgeld trainieren kann, sind später Gold wert.
Nützlich für jedes Kind
Diese Erfahrungen nützen ein Leben lang:
1
Preise vergleichen
Kinder lernen, Rabatte und Preiseinheiten im Laden zu berechnen und sich nicht von Sonderangeboten blenden zu lassen.
Auch wird schnell klar: Auf dem Kinderflohmarkt oder in der Brockenstube lassen sich Wünsche günstiger erfüllen. Und in einer Bibliothek manchmal sogar kostenlos, wenn auch nur auf Zeit.
2
Sackgeld planen
Kinder lernen, mit ihrem Geld voraus zu planen. Sie teilen es für kleine Wünsche oder grössere Ziele auf.
Dabei treffen sie Entscheidungen und übernehmen Verantwortung.
3
Wünsche erfüllen
Kinder ziehen von ihrer Sparsumme die Kosten für ein Hobby ab oder rechnen, wie lange das Geld reicht. Sie erfahren, was mit dem Geld auf der Bank passiert, wie Zinsen funktionieren – und freuen sich, wenn aus Geld mehr Geld wird. Das Spenden eines kleinen Betrags beispielsweise für Kinder, denen es weniger gut geht, kann ein gutes Gefühl geben.
Superkräfte für alle
Trainieren Sie diese Superkräfte für mehr Geld im Sack.
Curdin Duschletta, Geschäftsführer der UBS-Stiftung für Soziales und Ausbildung
Curdin hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Lernen, Führung, Kommunikation und sozialem Engagement. Er leitet bei UBS den Bereich Social Impact & Philanthropy Switzerland. Zusammen mit seinem Team setzt er sich für das gesellschaftliche Engagement von UBS im Schweizer Heimmarkt ein.
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Fragen und Antworten
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Taschengeld – was ist das?
Wie sollten Eltern Taschengeld einführen, können Kinder Taschengeld verdienen und was sollten Kinder von ihrem Taschengeld bezahlen?
Regelmässiges Sackgeld ist eine freiwillige Leistung der Eltern. Das heisst: ein Kind hat kein Anrecht darauf. Ein wöchentlich oder monatlich gezahltes Taschengeld lehrt Kinder allerdings den Umgang mit Geld.
Sie lernen, dass man mit Geld unterschiedliche Dinge tun kann, sich zum Beispiel kurzfristige Wünsche erfüllen oder es für langfristige Sparziele zurücklegen. Was sie mit ihrem Taschengeld anstellen, sollte ihnen überlassen sein.
Ob die Kinder als Gegenleistung Aufgaben im Haushalt oder sonstige Tätigkeiten übernehmen sollen, entscheiden die Eltern. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie viel Taschengeld es bekommt und wofür es dieses Geld einsetzen kann. Empfehlungen dazu finden Sie in diesem Artikel.
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Warum Taschengeld?
Warum Taschengeld so wichtig ist? Ihr Kind bekommt dadurch ein Gefühl dafür, was es bedeutet, selbst Verantwortung zu übernehmen.
Wie Taschengeld Kinder den Umgang mit Geld lehrt lässt sich ganz einfach erklären: Sie entscheiden, wofür sie es ausgeben, wo sie ihr Taschengeld aufbewahren, ob sie es für einen grösseren Wunsch sparen oder sich spontane Wünsche erfüllen. Sie lernen aber auch zu verzichten, falls etwas ausserhalb ihres Budgets liegt.
Um mit Geld umgehen zu lernen und mit einem gewissen Budget zu haushalten – darum ist Taschengeld wichtig für Kinder.
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Ab wann Taschengeld für Kinder?
Taschengeld: Wann anfangen? Und ab wann Taschengeld monatlich auszahlen? Die Budgetberatung Schweiz gibt Taschengeld-Empfehlungen ab.
Expert*innen raten dazu, beim Schuleintritt, also ab ca. 6 Jahren, mit dem Taschengeld zu starten.
Im Kindergarten und in der Unterstufe haben Kinder bereits den ersten Umgang mit Zahlen und lernen Banknoten und Münzen kennen. So können sie im Laden oder auf dem Flohmarkt beginnen, die Preise zu verstehen und einzuschätzen.
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Wie viel Taschengeld bekommen Kinder in der Schweiz?
Wenn Sie sich fragen, wie viel Taschengeld in welchem Alter angemessen ist, sind Sie nicht alleine. Wie viel Taschengeld Kinder bekommen sollten, hängt vom Alter ab und natürlich davon, wie es für die Familie finanziell passt.
Allerdings gibt es Richtwerte dazu, wie viel Taschengeld ab welchem Alter empfehlenswert ist. Hier erfahren Sie, wie viel Taschengeld altersgerecht ist in der Schweiz. Als Orientierung dienen die Empfehlungen von Pro Juventute:
- 6–8 Jahre: 3–5 Franken pro Woche
- 9–11 Jahre: 15–20 Franken alle zwei Wochen
- 12–14 Jahre: 50–70 Franken pro Monat
Jüngere Kinder lernen mit wöchentlichem Taschengeld, den Überblick zu behalten. Ältere Kinder üben mit einem monatlichen Betrag, ihr Geld selbst einzuteilen und zu planen.