Portraits

Hassan, der Unternehmer

Portraitfoto von Hassan Ayaz
© Bild von Hassan Ayaz

«Es ist wichtig, neue Schritte zu wagen und nicht aufzugeben.»

Hassan kam als Kind mit seiner Familie aus Pakistan in die Schweiz. Schon früh interessierte er sich für das Zeichnen und Bauen. In der neuen Umgebung war vieles fremd – vor allem die Sprache. Trotzdem schaffte er es ins Gymnasium und erkannte dort seine Stärken in Mathematik und Naturwissenschaften.

Während der Pandemie hat er seine Nachhilfestunden online angeboten und daraus eine eigene Lernplattform entwickelt: summand.ch. Damit unterstützt er Jugendliche bei der Gymivorbereitung – mit Erklärungen, wie er sie selbst gebraucht hätte.

Hassans Werdegang

Interview mit Hassan

Stell dich bitte kurz vor.

Ich heisse Hassan, bin 25 Jahre alt, studiere Architektur und betreibe die Lernplattform summand.ch für die Gymivorbereitung. In meiner Freizeit zeichne ich gern und treibe gerne Sport im Freien.

Was wolltest du als Kind werden?

Am meisten Spass machte mir schon als Kind das Gestalten und Bauen. Als wir in die Schweiz kamen, kannte ich viele Berufe noch nicht. In der Sek wollte ich Hochbauzeichner werden.

Wie hat sich die Idee der Plattform bei dir entwickelt?

Beim Lernen fiel mir auf, wie stark viele Themen in den MINT-Fächern aufeinander aufbauen: Biologie auf Chemie, Chemie auf Physik, Physik auf Mathematik – und auch innerhalb der Mathematik ergibt eins das andere: Aus Addition entsteht die Multiplikation, durch deren Häufen das Potenzieren. Ich erklärte solche Zusammenhänge zuerst meiner Schwester, dann gab ich anderen Jugendlichen Nachhilfe für die Gymiprüfung.

Als der Lockdown kam, habe ich meine Nachhilfestunden online angeboten. Nur Aufgabenblätter zu verschicken, reichte mir nicht – ich wollte etwas machen, das zu meiner Art passt wie ich lerne. Weil ich kein Geld hatte und niemanden fand, der mir hilft, fing ich an, selbst zu programmieren. Mit dem Lohn aus dem Militärdienst finanzierte ich die Plattform. Was ich im Architekturstudium lernte – zum Beispiel digitales Zeichnen und 3D Modellierung – nutzte ich, um Aufgaben zu Geometrie und zum räumlichen Denken besser zu erklären. Sehr hilfreich war der Austausch mit Eltern und Feedback einer Lehrerin, die mit meiner Plattform unterrichtet hat.

Wie hast du es geschafft, aus einem schwierigen Start so viel zu machen?

Es gab viele Rückschläge. Ich habe oft zu spät um Hilfe gebeten – manchmal bekam ich sie, manchmal nicht. In solchen Momenten wurde mir klar, wie wichtig es ist, selbst Verantwortung zu übernehmen und neue Schritte zu wagen.

Was ist dein Tipp für Eltern, deren Kinder eine Sprachbarriere meistern müssen?

Sprache ist wichtig – aber sie sollte kein Grund sein, andere Talente nicht zu entdecken. Kinder müssen Dinge üben und auch scheitern dürfen. Entscheidend ist, wie die Eltern reagieren: Statt zu schimpfen oder alles schönzureden, finde ich es besser, das Dranbleiben zu loben. Das stärkt den Willen.

Was hast du dabei gelernt, eine eigene Firma zu führen?

Ich habe gelernt, bessere Fragen zu stellen – und genau hinzuhören. Wenn jemand Feedback gibt, steckt oft ein anderes Bedürfnis dahinter als das, was gesagt wird. Mit der Zeit wurde ich darin besser – und konnte mein Produkt gezielter weiterentwickeln.

Superkräfte wie die von Hassan

Hassan beantwortet diese Kinderfrage

Newsletter

  • Immer neue sinnvolle Spielideen und Ausflüge
  • 6x pro Jahr
  • Gratis
  • Jederzeit kündbar
Datenschutz